Publication 11/19/2008 - Spring Procurement
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Publication 11/19/2008

19th of November 2008 (print edition), WirtschaftsBlatt

Mittelstand: Einkauf ist nicht fit für die Krise

Im Bezug auf den Einkauf ist Österreichs Mittelstand nicht ausreichend fit für die Krise. So lautet das Ergebnis einer Studie, die der Einkaufs-Consulter Spring Procurement zusammen mit dem Institut für Transportwirtschaft der Wirtschaftsuniversität durchgeführt hat. 84 Prozent der befragten Unternehmen sind zuwenig gewappnet, nur 16 Prozent weisen eine Einkaufsstruktur auf, die dank geringerer Kosten besser für die Krise gerüstet ist: "Ein großes Problem ist die Beschaffung außerhalb der Einkaufsabteilungen", sagt Spring-Procurement-Geschäftsführer Klemens Figlhuber. Kaufen andere Abteilungen direkt ein, entstehen dem Unternehmen durch dieses sogenannte "Maverick Buying" um bis zu 15 Prozent höhere Materialbeschaffungskosten. Dass dies kein Einzelfall ist, zeigt die Studie: 44 Prozent der befragten Unternehmen geben an, mehr als zehn Prozent der Bestellvorgänge ohne Beteiligung des Einkaufs durchzuführen.

Regionaler Einkauf

"Überraschend war, dass vor allem im deutschen Sprachraum eingekauft wird", sagt Sebastian Kummer, Professor am Institut für Transportwirtschaft der WU Wien. Dabei können durch eine globale Einkaufsstrategie Kosten gespart werden: "Es muss ja nicht immer gleich Asien sein", sagt Kummer, Frankreich oder Italien dürfen auch nicht vergessen werden. Bedingt durch mangelnde Fremdsprachenkenntnisse findet dies bei den meisten KMU allerdings nicht statt. Ein Lösungsansatz wäre, den Einkauf in Kooperation mit anderen Unternehmen via Einkaufsbüros durchzuführen. Was zeichnet erfolgreiche Einkaufsabteilungen aus? "Die Einkaufsabteilung ist mit genügend Personal bestückt", sagt Figlhuber. So hätten die Top-Performer pro Million € Einkaufsvolumen cirka 0,2 Mitarbeiter. Bei Low-Performern sind es nur gerade 0,18.

Die Studie

  • Top Performer. Nur bei 16 Prozent der befragten KMU bekommt der Einkauf Bestnoten.
  • Regionale Beschaffung. KMU kaufen vor allem im deutschsprachigen Raum ein: Bei 57 Prozent sind dies mindestens 75 Prozent des Einkaufsvolumens. Allerdings suchen schon 49 Prozent auch in Asien nach neuen Lieferanten.
  • Jobprofil. Geschätzt werden soziale Kompetenzen und Verhandlungsgeschick. Defizite zeigen sich bei Fremdsprachenkenntnissen und IT-Kenntnissen.
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